Ich bin in einem politikinteressierten Haushalt mit starkem Bezug zu Gewerkschaften aufgewachsen. Bei uns wurde immer viel diskutiert. So haben mir meine Eltern das notwendige Selbstbewusstsein mitgegeben. Sie haben mir beigebracht, dass ich mich beteiligen und mutig sein muss, um etwas zu verändern. Besonders prägend war meine Schulzeit in Dachau, einer Stadt, in der die kritische Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte allgegenwärtig ist. Für mich war immer klar: Die erste Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger ist der Antifaschismus.
Meine Großeltern und Eltern haben mir viel von der Hauptstadt erzählt, dem Ort, an dem sie aufgewachsen sind. Und davon, dass sie ein Grundstück in Brandenburg zurückgelassen, letztlich auch Westberlin verlassen haben. Der Grund: Sie waren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen. Erst nach der Wende war es uns möglich, zurückzukehren.
Mein Weg führte mich nach Lichtenberg. So habe ich nur eine kurze Strecke zum Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt Universität. Hier setze ich mein Studium in Soziologie und Politologie fort. Meinen Bachelor habe ich bereits in München absolviert.
Wichtig war für mich vor allem auch die Nähe zu meiner Großmutter, die im Umland von Königs Wusterhausen wohnte. Die vielen Gespräche, die wir bei ihr führten, sind bis heute der Antrieb meines Engagements, meine Inspiration. Beim „Schnacken“ in Großmutters Küche legten wir einen wichtigen Grundstein für meine heutige politische Arbeit. Meine Neugier auf gesellschaftliche Zusammenhänge und meine Leidenshaft für Kiefernwälder sind seither fest verankert in meinem Lebenslauf. Sie sind die Basis meiner Motivation.