Entwicklungszusammenarbeit in Berlin

Berlin ist eine Weltstadt. Nicht nur leben hier viele tausende Menschen aus aller Welt, die mittlerweile Berlin ihr Zuhause nennen, das politische Handeln der Hauptstadt hat globale Auswirkungen.

Nach dem Motto “global denken, lokal handeln” versuche ich in meiner Arbeit als entwicklungspolitische Sprecherin die Bedürfnisse und Belange der Nachbarschaft mit den internationalen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, in Einklang zu bringen.

Oft wird Entwicklungspolitik als Thema der Bundespolitik benannt, es gibt allerdings auch von Seiten der Landesebene einige Möglichkeiten, sich aktiv für Globale Gerechtigkeit einzusetzen.

 

Schwerpunkte

  • Dekolonialisierung
  • feministische Entwicklungszusammenarbeit
  • fairer Handel

Dekolonialisierung

Ein häufig vernachlässigtes Kapitel der deutschen Geschichte ist der Kolonialismus. Denn auch Deutschland verfügte über Kolonien auf fast jedem Kontinent, beutete Länder und die ansässige Bevölkerung zum eigenen Vorteil aus und begang zahlreiche Gräueltaten, wie beispielsweise den Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia. Mittlerweile ist eine Diskussion darüber entstanden, wie man sich mit dem kolonialen Erbe auseinandersetzen kann. Von Straßennamen bis hin zur Kunst in den Berliner Museen erinnert noch heute viel an die Kolonialzeit, ohne dies in einen kritischen historischen Kontext zu setzen. Dazu braucht es ein ganzheitliches Konzept, welches in Kooperation mit Diasporaverbänden entwickelt werden muss.

Feministische Entwicklungszusammenarbeit

Langfristige und nachhaltige Entwicklung lässt sich nur gestalten, wenn an den Prozessen die gesamte Gesellschaft beteiligt ist. Feministische Entwicklungspolitik setzt sich deshalb dafür ein, dass Frauen an Entscheidungsprozessen gleichberechtigt beteiligt sind - was bisher viel zu oft nicht der Fall ist. Dabei orientiert sie sich an den “drei R’s”: Repräsentanz, Rechte und Ressourcen. Indem Frauen und marginalisierte Gruppen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, können die Wurzeln vieler Ungerechtigkeiten angegangen werden und diskriminierende Rollenbilder, Geschlechterverhältnisse, sowie soziale Normen abgebaut werden.

Fairer Handel

Arbeit muss sich lohnen. Egal, ob Arbeitnehmende in Berlin oder woanders in der Welt leben. Zu viele Menschen leben und arbeiten noch immer unter ausbeuterischen Bedingungen, die kaum zum Leben reichen. Daher setze ich mich für die Umsetzung von fairen Lieferketten ein. So kann gewährleistet werden, dass bei der Herstellung von Produkten - von Ressourcengewinn bis zum Verkauf - ökologische und soziale Mindeststandards eingehalten werden. Noch gibt es dazu EU-weit keine einheitliche gesetzliche Grundlage, aber ich setze mich dafür ein, dass sich das ändert! Bis dahin kann Berlin bereits eine Vorreiterrolle einnehmen und sowohl in stadteigenen Kantinen als auch bei Vergabeverfahren darauf achten, dass nur fair gehandelte Produkte genutzt werden und innerhalb der kompletten Produktionskette menschenwürdige Arbeitsbedingungen eingehalten werden.